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29.02.2016 - Auf dem internationalen Spielefestival in Cannes (26.-28.2.) wurde der Kritikerpreis As d'Or verliehen, das französische Jury-Gegenstück zum deutschen "Spiel des Jahres". Der Hauptpreis als bester Titel des Jahres ging an Mysterium von Oleg Sidorenko und Oleksandr Nevskiy, illustriert von Igor Burlakov und Xavier Collette, erschienen bei Libellud. In dem kooperativen Spiel suchen alle in einem Herrenhaus nach einem Mörder, um einem ruhelosen Geist Genugtuung zu verschaffen. Die Jury urteilte, Mysterium sei als modernes Spiel mit einem subtilen Mechanismus, einem neuen Spielgefühl und der redaktionellen Umsetzung inklusive der Grafik ein bemerkenswertes "Kulturgut". Die Auszeichnung für das beste Kinderspiel holte Maître Renard (deutsch: Ausgefuchste Meisterdiebe) von Frédéric Vuagnat mit Illustrationen von Catell-Ruz, erschienen bei Superlude. Hier gefiel den Juroren das für Jüngere ab sieben Jahren leicht verständliche Prinzip, Objekte mit verbundenen Augen nur durch Tasten zu erkennen; außerdem hätten Kinder dabei eine echte Chance gegen Erwachsene. In der dritten Kategorie der Expertenspiele war Pandemic Legacy von Matt Leacock und Rob Daviau siegreich, das mit Grafiken von Chris Quilliams bei Filosofia herausgegeben wird; gemeinsam versuchen die Spieler darin, die weltweite Ausbreitung einer tödlichen Seuche zu verhindern. Eine Besonderheit, die auch in der As-d'Or-Bewertung punktete, ist, dass im Spielverlauf Karten durch Beschreiben oder Bekleben dauerhaft verändert oder gar zerstört werden; dies bezeichnete die Jury als eine der wichtigsten spielerischen Innovationen der letzten Jahre.