04.10.2019 - Unter den sechs Nominierten für den Spielegrafikpreis Graf Ludo haben sich nun zwei Gewinner an die Spitze gesetzt. Die Jury wählte in der ersten Kategorie "schönste Familienspielgrafik" Die Tavernen im Tiefen Thal (Autor: Wolfgang Warsch, Verlag: Schmidt Spiele) zum Jahresbesten, für dessen Gestaltung der Künstler Dennis Lohausen verantwortlich zeichnete. Es punktete laut Jury-Begründung mit Benutzerfreundlichkeit trotz Detailreichtums; die perspektivische Draufsicht sorge für schnelle Erfassbarkeit, und die Grafik sei "so hervorragend durchdacht", dass sie die Spielmechanik intuitiv unterstütze. "In der stimmungsvoll zwielichtigen Kneipenatmosphäre", so die Jury weiter, sei "nicht nur jeder einzelne Raum und jede Figur liebevoll durchgestaltet, auch Elemente wie die ,Bierdeckel', die als Würfeltableaus dienen, sind eine kleine grafische Entdeckung wert. Und wer die Spielpläne umdreht, stellt fest: Die im Spiel nicht benötigte Rückseite zeigt die geschlossene Taverne bei Nacht. Dieses Spiel lässt uns Spieler ahnen, dass es seinem Grafiker eine Herzensangelegenheit gewesen sein muss. Ergebnis: Eine wahrhaft gelungene Wirtschaftssimulation."

Für die "schönste Kinderspielgrafik" wurde Antje Damm ausgezeichnet, die ihr eigenes Spiel Fuchs und Hase bebilderte, erschienen bei und mitentwickelt durch den Verlag Metermorphosen. Hier begründete die Jury ihre Wahl wie folgt: "Was wäre wenn… die Grafik eines Spiels eine Leerstelle hätte? Wenn da einfach erst einmal nichts wäre? Und was, wenn das Spiel genau das zum Spielthema macht? Aus dieser Idee hat Fuchs und Hase ein großartiges visuelles Vergnügen gemacht, zu dem die vorhandene Grafik die einfachen, aber optimalen Rahmenbedingungen liefert. Die Hauptdarsteller sind ein Fuchs und ein Hase, die liebevoll illustriert in verschiedenen Alltagssituationen auftreten. Wenn dem Hasen seine türkise Unterhose nicht gefällt, dann sieht man ihm das eindeutig an. Und dass der Fuchs gerne Zitronenbonbons lutscht, macht sein Gesichtsausdruck unmissverständlich klar. Doch neben den prägnanten Charakteren und Szenen hat jede Karte auch eine ausgestanzte Leerstelle. Wenn der Fuchs zum Beispiel sagt, er sehe einen ,Schmetterling mit Punkten', laufen wir gerne los und suchen in unserer Umgebung etwas Gepunktetes, vor das wir die Karte halten können. Damit füllen wir die ausgeschnittenen Schmetterlingsflügel aus und werden plötzlich selbst zu Spieleillustratoren. Dass dieses buchstäblich hintergründige Suchspiel auf beiden Seiten der Karten funktioniert, ist ein besonderer Kniff des Designs."

Die beiden Gewinner wurden heute anlässlich der Leipziger Messe modell-hobby-spiel gekürt.
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Among the six nominees for the German game graphics award Graf Ludo, two winners have now taken the lead. In the first category, "most beautiful family game graphics", the jury chose Die Tavernen im Tiefen Thal (author: Wolfgang Warsch, publisher: Schmidt Spiele) as the year's best. Artist Dennis Lohausen was responsible for its design. According to the jury's statement, it scored points for user-friendliness despite its richness in detail; the perspective top view ensured quick comprehensibility, and the graphics were "so excellently thought out" that they supported the game mechanics in an intuitive way. "In the atmospherically shady pub atmosphere", the jury continued, "not only is every single room and every figure lovingly designed, but elements such as the 'beer mats', which serve as dice tableaus, are also worth a small graphic discovery. The reverse side, not needed during the game, shows the closed tavern at night. This game lets us players suspect that it must have been a matter close to the heart of its graphic designer."

Antje Damm, who illustrated her own game Fuchs und Hase (published and co-developed by the company Metermorphosen), was awarded the prize for the "most beautiful children's game graphics". The jury gave the following reasons for its decision: "What if... the graphics of a game had a blank space? If there were simply nothing at first? And what if the game made exactly that the theme of the game? Fuchs und Hase has turned this idea into a great visual pleasure, to which the existing graphics provide the simple but optimal framework. The main actors are a fox and a rabbit, who appear lovingly illustrated in various everyday situations. If the rabbit doesn't like his turquoise underpants, you can clearly see that. And the fact that the fox likes to suck lemon candy makes his facial expression unmistakably clear. But besides the concise characters and scenes every card also has a punched out empty space. For example, if the fox says he sees a 'butterfly with dots', we run off and look for something dotted in our surroundings that we can hold the card in front of. We use it to fill the cut-out butterfly wings and suddenly become game illustrators ourselves. The fact that this search game works on both sides of the cards is a special trick of the design".

The two winners received their awards today during the consumer fair modell-hobby-spiel in Leipzig.