Drucken

Der in England geborene und in Neuseeland lebende Autor Martin Wallace (Volldampf, Age of Steam, Railroad Tycoon), Gründer des Verlags Treefrog Games, hat auf seiner Homepage angekündigt, Spiele nicht mehr selbst herzustellen. Stattdessen will er künftig Neuheiten für andere Verlage entwerfen. Neben anderen Gründen führten zu diesem Schritt laut Wallace die wachsenden Kosten, die durch die Steuerung der Firma von Neuseeland aus entstanden. Dies bedeute aber nicht, dass es keine Spiele im Treefrog-Stil mehr geben werde – sie sollen künftig nur unter anderen Labels erscheinen. Als letzten eigenen Titel bringt Treefrog im ersten Halbjahr 2016 A Handful of Stars in einer limitierten Auflage von 2.500 Stück heraus.

Im Juni war Treefrogs Lizenz für Spiele zum "Discworld"-Universum des im März verstorbenen Schriftstellers Terry Pratchett ausgelaufen, weswegen die Titel Ankh-Morpork und The Witches nicht mehr produziert werden durften; Pläne für ein drittes Spiel mussten auf Eis gelegt werden. Mit Eagle Gryphon Games geriet Treefrog jüngst in einen Streit, da Martin Wallace der Ansicht ist, dass Eagle Gryphon nicht mehr das Recht hat, das von ihm 2007 erfundene Spiel Brass (Foto) herzustellen und zu vertreiben; das begrenzte Budget erlaubte es Treefrog aber nicht, dagegen zu klagen, weshalb Wallace es den Spielern selbst überlasse, ob sie "gestohlenes Eigentum" (so der Autor wörtlich) von Eagle Gryphon kauften. Eine geplante Brass-Neuauflage, die Treefrog über Kickstarter finanzieren wollte und schon den neuseeländischen Künstler Warren Mahy dafür beauftragt hatte, wurde abgesagt.