05.06.2024 - Der Spielfigurenhersteller Schleich aus Schwäbisch-Gmünd verlegt seinen Hauptsitz nach München: Ab Anfang kommenden Jahres soll dort das schon ansässige Team um weitere Kernfunktionen aus Schwäbisch Gmünd verstärkt werden. In der tschechischen Hauptstadt Prag soll außerdem ein neues „Shared Service Center“ weltweite Support-Aufgaben wie Finanzfunktionen und Kundenservice übernehmen. Seine Logistik will Schleich an einen externen Partner geben. Personal in Schwäbisch Gmünd, das von diesen Umstrukturierungen betroffen ist, hat die Option, nach München oder Prag zu wechseln. Wie viele Mitarbeiter von dem Schritt betroffen sind, ist bislang nicht bekannt, die Gespräche mit dem Betriebsrat hätten aber begonnen. Kernkompetenzen wie Marketing, Vertrieb und Beschaffung sollen auf diese Weise gestärkt und verbraucherzentrierte sowie wertschöpfungsnahe Funktionen an einem Standort gebündelt werden.

Vor kurzem hatte Schleich seine Lieferketten überarbeitet und ein neues Netzwerk von Produktionspartnern in Europa, Asien und Nordamerika etabliert. Auch die Digitalisierung der Geschäftsprozesse sei vorangekommen. Um nachhaltiger zu werden, erscheinen im Juli die ersten recycelbaren und „Cradle to Cradle“-zertifizierten Spielfiguren. Geplant sind zudem mehrere „Product Creation Center“, um weltweit Trends aufzuspüren und schneller auf technologische Entwicklungen reagieren zu können; Innovation und Entwicklung will man in München konzentrieren.

Schleich hatte zuletzt einen Umsatzeinbruch von rund 15 % auf 234 Mio. € hinnehmen müssen. Als Grund für den Einbruch hatte man unter anderem die gedämpfte Kauflaune genannt. Die Zahl der verkauften Figuren ging um mehr als ein Zehntel auf rund 35 Mio. zurück.