06.10.2021 - 2020 hatten sich die Deutschen die Zeit in den Pandemie-Lockdowns so oft mit Spielen und Puzzles vertrieben, dass am Ende ein Umsatzwachstum von 21 % stand. Der jüngsten Wasserstandsmeldung des deutschen Herstellerverbandes Spieleverlage e.V. zufolge muss die Branche aber auch nach dem Wegfall dieser Sonderumstände nicht befürchten, dass ihr die Puste ausgeht: Von Januar bis einschließlich August 2021 ist demnach der deutsche Umsatz mit Spielen und Puzzles gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 % gestiegen. Dieser Wert basiert auf Daten des Marktforschers NPD Group / Eurotoys.

Erwachsenenspiele verbesserten sich mit + 14 % ebenso wie der Gesamtmarkt; hier erwiesen sich Escape-, Krimi- und Detektivspiele als Bestseller. Reisespiele legten 9 % zu, Kartenspiele 9,3 %. Gefragt waren außerdem Spiele, die man kooperativ und / oder zu zweit spielen kann. Kinderspiele setzten 12 % mehr um, Kinderpuzzles steigerten sich noch etwas stärker. Mit Kinder-Kartenspielen wurden ebenfalls 12 % mehr eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Erwachsenenpuzzles schafften es, beinahe so viel zu erlösen wie im Vorjahr, als die Lockdowns die Puzzleverkäufe um die Hälfte hatten explodieren lassen. Spiele und Puzzles zu Lizenzthemen verbuchten ein Plus von 10 %.

Aus dieser Entwicklung schließt der Verband, dass gute Erfahrungen mit diesem Hobby in der Pandemie aus vielen Gelegenheitsspielern und -puzzlern Fans gemacht haben könnten. Die Branche sei in allen Kategorien gut gewachsen und habe ihre Rolle als stärkste Spielzeug-Warengruppe behauptet, weshalb der Verband auch für Weihnachten mit einem ähnlich positiven Trend rechnet. Im Schnitt der letzten sechs Gesamtjahre war der deutsche Markt für Spiele und Puzzles um jeweils ein Zehntel gewachsen.

Probleme hat allerdings auch die Spielebranche mit Unterbrechungen ihrer Lieferketten: Fehlende Frachtcontainer und Logistik-Kapazitäten bewirken längere Lieferzeiten und höhere Kosten für die Verlage. Teuerungen bei Rohstoffen und Transport wurden bislang von den Herstellern getragen; der deutsche Verband erwartet aber, dass dies mittelfristig auch Preiserhöhungen nach sich ziehen werde. Der stationäre Fachhandel erhole sich nach und nach von den staatlich angeordneten Schließungen, habe jedoch 2021 im Schnitt weitere 15 % seines Umsatzes eingebüßt, während der Onlinehandel unverändert boome.

Parallel zum Neustart der Spielemessen rechnet der Verbandsvorsitzende Hermann Hutter damit, dass nun eine größere Zahl von Neuheiten erscheint, die wegen Corona verschoben worden waren. (th)
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In 2020, so many Germans had passed the time with games and puzzles during the pandemic lockdowns that the end result was a sales growth of 21 %. According to the latest report from the German publishers' association Spieleverlage e.V., however, the industry need not fear that it'll run out of steam even after these special circumstances have ceased to apply: sales of games and puzzles in Germany increased by 14 % from January up to and including August 2021, compared to the same period of the previous year. This figure is based on data by market researcher NPD Group / Eurotoys.

Games for adults improved by + 14 %; escape, mystery, and detective games were among the bestsellers. Travel games increased by 9 %, card games by 9.3 %. Games that can be played cooperatively and/or in pairs were also in demand. Sales of children's games were up 12 %, while children's puzzles increased slightly more. Card games also generated 12 % more sales. Puzzles for adults managed to generate almost as much revenue as in the previous year, when the lockdowns had caused puzzle sales to balloon by half. License-themed games and puzzles posted a 10 % increase.

From this development, the association concludes that good experiences with this hobby in the pandemic may have made fans out of many casual gamers and puzzlers. The industry had grown well in all categories and maintained its role as the strongest toy product group, which is why the association expects a similarly positive trend for Christmas. On average over the last six fiscal years, the German market for games and puzzles has grown by a tenth annually.

However, the games industry is also experiencing problems with interruptions to its supply chain: A lack of freight containers and logistics capacity means longer delivery times and higher costs for publishers. Increases in raw material and transport costs have so far been borne by manufacturers, but the German association expects this to lead to price increases in the medium term. Stationary specialist retailers are gradually recovering from the government-mandated closures, but have lost a further 15 % of their sales on average in 2021, while online distribution continues to boom.

Coinciding with the relaunch of game fairs, association chairman Hermann Hutter now expects a rather large number of new product releases that had been postponed due to COVID.