02.08.2021 –2F-Spiele wird in diesem Jahr nicht an der SPIEL in Essen teilnehmen. Das hat der kleine Verlag aus Bremen am Montag bekanntgegeben. Grund ist, dass nicht genügend Helfer für die Standbetreuung zur Verfügung stehen würden. Das würde es für das Team um Verleger und Autor Friedemann Friese und Redakteur Henning Kröpke quasi unmöglich machen, alle Vorgaben einzuhalten und für Besucher wie die eigenen Mitarbeiter ausreichend Sicherheit zu gewährleisten.

Wie Friese und Kröpke schreiben, hatten sie in ihrem „Helfer*innen“-Team angefragt, ob sie an der Messe teilnehmen möchten oder nicht. Rund 15 bis 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen beim Standaufbau, Abladen der Ware, im Verkauf und beim Spielerklären. Die Mehrheit entschied für sich, lieber noch ein Jahr pausieren zu wollen. „Nur mit einem Rumpfteam können wir aber nicht garantieren, dass wir die notwendigen Hygiene- und Schutzauflagen am und rund um unseren Messestand zum Schutz aller – der Besucher und unseres Teams – konsequent umsetzen können. Wir wollen auf keinen Fall, dass durch den Besuch unseres Messestands auch nur ein Mensch an Corona erkrankt und verzichten deshalb lieber auf eine Präsenz vor Ort“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Allerdings unterstütze man prinzipiell das Hygiene- und Schutzkonzept des Merz-Verlags inklusive der Maskenpflicht. Ohne diese Auflagen sei eine Präsenzmesse aktuell gar nicht durchführbar. „Aktuelle Nachrichten von Großveranstaltungen in Europa deuten ja sogar an, dass es eventuell sogar noch strengere Maßnahmen bedarf“, schreiben Friese und Kröpke – und spielen damit darauf an, was vielerorts eh schon vermutet wird: Die Auflagen für die Messe könnten seitens der Stadt Essen im Oktober noch einmal neu und strenger als bisher definiert werden, um die Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus so gut wie möglich zu unterbinden.

Die Absage bedeutet nach derzeitigem Stand auch, dass 2F-Spiele das offizielle Messeportal SPIEL.digital ebenfalls nicht nutzen kann, um seine Neuheiten vorzustellen. Diese Option bietet der Veranstalter nur Ausstellern an, die auch in Essen präsent sind. Deswegen sollen auf den Seiten www.2f-spiele.de und auf www.boardgamegeek.com die Neuheiten intensiver als sonst vorgestellt werden. Aktuell erscheinen wird das Eisenbahnspiel Freie Fahrt, das bereits im August in Europa veröffentlicht wird, in den USA ist es ab September erhältlich.

Darin geht es darum, ein Gleisnetz in Europa aufzubauen, das die Passgiere nutzen können, um ihre Wunschreiserouten zu erfüllen. Das klingt erstmal althergebracht. Aber Friedemann Friese arbeitet natürlich immer mit ein paar neuen Kniffen, und bei Freie Fahrt sieht dieser so aus: Zum einen ist da der Clou mit den drei verschiedenen Eisenbahnstrecken, den eigenen, die der Mitspieler und verstaatlichte, die von allen kostenfrei genutzt werden können. Wer Fremdgleise nutzen möchte, muss dem Besitzer eine Münze zahlen. Was bedeutet, dass dessen Strecke verstaatlicht wird und ab sofort von allen kostenfrei genutzt werden kann. Nur: „Die Anzahl an Münzen ist begrenzt, sodass ihr gut zwischen dem Bau eigener Strecken und der Verstaatlichung der Strecken eurer Mitspieler abwägen müsst.“

Das zweite Element sind die Reiserouten, sechs liegen aus, jede besteht aus drei Stadtkarten. Zwei der drei Stadtkarten behält eine Spielerin oder ein Spieler, allerdings darf deren Reihenfolge nicht geändert werden. Das bedeutet, die Reiseroute kann nicht mehr verändert oder angepasst werden. „In Freie Fahrt geht es immer um diese Entscheidungen: Baut ihr weitere Eisenbahnstrecken oder fahrt ihr mit dem Zug? Wartet ihr auf bessere Reiserouten in der Auslage oder schnappt ihr den anderen die besten Reiserouten weg?“ Die unverbindliche Preisempfehlung liegt laut Verlag bei 52 Euro.

„Wir hoffen sehr, dass wir euch alle 2022 wieder auf der SPIEL treffen werden, und dass wir alle geimpft, gesundet und natürlich am besten gar nicht erst infiziert durch diese Pandemie kommen. Wir wünschen euch viel Spaß beim Spielen!“, schließen Friese und Kröpke in ihrer Mitteilung. (ab)

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2F-Spiele will not participate in SPIEL in Essen this year. This was announced by the small publisher from Bremen on Monday. The reason is that not enough helpers would be available for the booth support, making it virtually impossible for the team around publisher and designer Friedemann Friese and editor Henning Kröpke to comply with all the specifications and ensure sufficient safety for visitors and their own employees alike.

As Friese and Kröpke write, they had asked their team whether they'd like to participate in the fair or not. Around 15 to 20 employees help with setting up the stand, unloading the goods, selling and explaining the games. The majority decided for themselves that they'd rather take another year off. "Only with a skeleton team, however, we cannot guarantee that we can consistently implement the necessary hygiene and protection requirements at and around our booth for the protection of everyone - the visitors and our team. Under no circumstances do we want even one person to fall ill with COVID as a result of visiting our stand, so we prefer not to have a presence on site," the press release states.

However, 2F supports the hygiene and protection concept of SPIEL's organizer Friedhelm Merz Verlag in principle, including the obligation to wear masks. Without these requirements, a physical fair is currently not feasible at all. "Current news from major events in Europe suggest that even stricter measures may be required," write Friese and Kröpke - and thus allude to what's already suspected in many places: The conditions for the fair could be defined by the city of Essen in October again and more strictly than so far, in order to prevent the spread of the delta variant of the virus as well as possible.

As things stand, the cancellation also means that 2F-Spiele won't be able to use the official SPIEL.digital online portal to present its new releases. The show only offers this option to exhibitors who are also present in Essen. Therefore, the new products will be presented more intensively than usual on www.2f-spiele.de and www.boardgamegeek.com. The railroad game Freie Fahrt will be released in Europe as early as August; in the U.S., it will be available as of September.

The aim of the game is to build up a network of tracks in Europe passengers can use to complete their desired travel routes. That sounds old-fashioned at first. But Friedemann Friese of course always works with a few new tricks, and in Freie Fahrt this one looks like this: First, there's the trick with the three different railroad tracks, your own, those of your fellow players and nationalized ones, which can be used by everyone free of charge. Whoever wants to use another player's tracks has to pay the owner a coin. Which means that this track is nationalized and can be used by everyone free of charge from now on. The only thing is, "The number of coins is limited, so you'll have to weigh well between building your own tracks and nationalizing your teammates' tracks."

The second element is the itineraries, six on display, each consisting of three city cards. A player keeps two of the three city cards, but their order may not be changed. This means the itinerary cannot be changed or adjusted. Freie Fahrt is always about these decisions: Does one build more railroads or take the train? Wait for better itineraries in the display or snatch the best ones from the others?" The recommended retail price is € 52, according to the publisher.

"We sincerely hope that we'll meet you all again at SPIEL in 2022, and that we'll all come through this pandemic vaccinated, healthy and, of course, preferably not infected in the first place. We wish you lots of fun playing!", Friese and Kröpke conclude their message.